Unterwegs von Sanur nach Kintamani
Hallo Ihr Lieben,
wir haben in den letzten Tagen viel erlebt und kommen endlich mal dazu etwas zu schreiben. 😀
Nach unserer Ankunft haben wir uns am Abend (immer noch total übermüdet) mit der ganzen Gruppe getroffen. Unser Guide Alans (Achmed Maulana) stellte sich und das Programm der nächsten Tage kurz vor. Danach waren wir an der Reihe, dürften uns vorstellen und sagen was wir von der Reise erwarten. So hatten wir garnicht lange Zeit uns umzustellen und unser "Englischkurs" ging sofort los.😉
Am nächsten Tag ging es gleich mit einem typisch balinesischem und Frühstück los (Mie Goreng = Gebratene Nudeln mit verschiedenem Gemüse, Reis und natürlich viel frischem Obst). Wem das zu extrem war hatte auch die Möglichkeit Toast mit Marmelade und neuseeländischem Butter zu essen und natürlich sehr leckerem Kaffee.
Unsere erste Tour führte uns zunächst zu einem der berühmten Reisfelder (UNESCO Weltkulturerbe). Hier machten wir bei gefühlten
40 Grad und garantiert viel Sonne einen Sparziergang durch die Plantagen und bekamen alles über den Reis, als eines der wichtigsten Lebensmittel der Einheimischen erzählt. Wir hatten hier die Chance zum ersten mal eine Banane von Bali zu probieren. Die sind viel kleiner als unsere und wenn man hineinbeist wird die Banane orange und schmeckt viel aromatischer und süßer als die in Deutschland aus dem Supermarkt...Unsere kam direkt vom Baum.
Weiter ging es zum Lage Beratan Tempel. Ein wunderschöner Tempel direkt an einem See gelegen. Wir hatten die Möglichkeit den Einheimischen bei einer Zeremonie zuzuschauen. Es wurde viel Musik gemacht und die Kinder führten einen Tanz auf mit farbenfroher, traditioneller Kleidung. Überall in den Tempeln und auf den Straßen findet man kleine, aus Palmblätter geflochtene Körbe mit Blüten und verschiedenen Opfergaben (Zigaretten, Kekse, Reis usw.) für die Götter. Bevor man auf Bali etwas isst, wird zuerst dem Gott eine kleine Opfergabe gebracht. Meistens an der Stelle wo gekocht wurde. Hier merkt man wie stark die Kultur ist und wie fest verwurzelt und gläubig die Einheimischen sind.
Diese Nacht verbrachten wir in Bedugul/Munduk in einer schlichten Unterkunft mit dem Namen Meme Surung Homestay. Wir wurden wie immer mit einem Willkommensgetränk und einer uneingeschränkten Herzlichkeit begrüßt wie ich es noch selten gesehen habe. Da kann sich so manch einer eine Scheibe abschneiden 😊. Das Bett war sehr bequem und sauber, dass Bad für uns etwas gewöhnungsbedürft. Immerhin hatten wir eine Kloschüssel im Zimmer, denn die öffentliche Toilette war einfach nur ein Loch im Boden und zum spülen hatten wir eine Kelle mit Wasser...absolut ausreichend. Am Abend genossen wir bei einem Cocktail den Sonnenuntergang mitten im Jungel umringt von einem Grillenkonzert... ein absoluter Traum! In der Nacht hört man hier viele Geräusche wie wir sie in Deutschlan nicht unbedingt kennen...z. B. Grillen, bellende Hunde, gesprächige Katzen, krähende Hähne, Baustellenlärm Abends um 22 Uhr und Geckos. Die Geckos schleichen ab und zu an der Wand entlang und befreien uns von den Mücken 😊. Also sehr gerne gesehene Gäste.
Am nächsten Tag zog es uns zum Wasser hin...Wir starteten den Morgen mit einer kleinen Wanderung durch den Regenwald bis hin zu einem wunderschönen Wasserfall. Wir hatten hier die Möglichkeit zu baden. Das war das erste mal das wir in einem Wasserfall gebadet haben und ein absoluter Hammer! Sehr erfrischend und ein unvergessliches Erlebnis. Wir waren nur mit unserer Gruppe (15 Personen) vor Ort. Im Moment ist auf Bali Nebensaisong und sehr ruhig. Wir haben auch sehr großes Glück mit dem Wetter, denn bis jetzt war es immer sehr warm mit viel Sonne 🌞.
Weiter ging es zu den heiligen warmen Quellen. Das Wasser ist sehr gut für die Haut und hat eine heilende Wirkung. Wir haben uns in die Fluten gestürzt und genossen die natürliche Spa Anwendung.
Unsere Reise führte uns weiter nach Kintamani. Dies ist ein kleiner Ort mit einer gigantischen Lage...Von unserm wunderschönen Hotel/Zimmer aus hatte man den perfekten Blick auf einen See und den Batur Vulkan.
Am nächsten Morgen um 02:30 Uhr klingelte unser Wecker für ein Erlebnis, dass wir so schnell nicht wieder vergessen werden. Wir hatten eine kurze Einweisung und Beschreibung von dem was uns auf der Tour erwarten wird. Im Hotel bekamen wir eine kleine Stärkung von Wasser, Früchten und Kuchen. Danach wurden wir mit kleinen Offroad Bussen zum Fuß des Vulkans gebracht. Wir starteten im Dunkeln bei gefühlten 15 Grad. Die Damen bekamen einen Wanderstock aus Bambus und unsere Stirnlampen kamen zum Einsatz. Der Guide erzählte uns, dass es eine halbe Stunde flach und danach eine Stunde steil bergauf auf gehen wird. Der Route besteht außerdem aus Schotterund Geröll und unbefestigten Wegen...typisch für ein Vulkan. Aus diesem Grund brauchten wir gutes Schuhwerk und unsere Wanderschuhe kamen zum Einsatz. Es stellte sich heraus, dass auf Bali flach das gleiche ist wie eine zunehmende Steigung in Deutschland und das steil das gleiche ist wie senkrecht nach oben und teilweise Kletterpassagen über Stock und Stein😜. Ich muss sagen, dass es für mich nicht einfach war weil der Boden durch die lange Trockenzeit sehr staubig war und alles beim Laufen in die Luft und in die Atemwege flog...Das machte das Atmen etwas schwierig. Ich hatte aber tatkräftige Unterstützung von Daniel der mich mitzog und mich an den tollen Sonnenaufgang erinnerte den wir vor uns hatten. Dementsprechend hatten wir natürlich auch die Zeit im Nacken, denn die wartet natürlich nicht auf uns mit dem Sonnenaufgang bis wir auf dem Gipfel stehen. Wir erreichten nach 45 Minuten die erste Station wo wir den Sonnenaufgang sehen konnten. Wir entschieden uns weitere 20 Minuten auf den Gipfel des Berges zu steigen. Es war der absolute Wahnsinn ("it was sooo amazing" wie unsere Amerikanischen bzw Kanadischen Mitreisenenden zu sagen pflegen) den Sonnenaufgang mit einer Tasse Schwarztee zu genießen. An diesen Moment werden wir uns sicher noch lange erinnern. Man fühlte sich wie der König der Welt 😀.
Das beste kam aber erst im Anschluss...Die Wanderung um den Krater. Wir hatten die Möglichkeit zu sehen wie Eier im Inneren des Vulkans gekocht werden und der Rauch aus der Erde steigt. Der letzte Ausbruch war in den 60er Jahren und man sieht heute noch die erkalteten Lavamassen und wie aktiv der Vulkan ist. Von dem Kraterrand aus hatte man einen fantastischen Ausblick auf den See und die umliegende Landschaft. Danach besuchten wir noch kurz eine unterhaltsame Affenherde die sich die Vulkantrekkingtouristen als Nahungsquelle ausgesucht hatten, bevor es wieder zurück zum Hotel ging.