Der letzte Teil unserer Reise führte uns von Queenstown nach Otago, eine durch die Alpen der Südinsel geschützter Landschaft mit vielen Seeen, riesigen Feldern, vielen Schafen und schier unendlich langen gerade Straßen. Dieses Gebiet ist vorallem dafür bekannt einer der größten Energielieferanten Neuseelands zu sein. Die Seeen wurden aufgestaut und mit Dämmen und Kanälen versehen, sodass eine Stromerzeugung via Wasserkraftwerk möglich wird.Unser erster Zwischenstopp war das verschlafene gleichnamige Örtchen am Lake Tekapo am Fuße der Südalpen. Erst bei Nacht erwacht der Ort zum Leben, den die Hauptsehenswürdigkeit sind die Sterne bzw. der extrem klare und unverschmutzte Blick auf sie. Über 75% der Nächte sind hier komplett klar und werden vom Mount Johnson Obeservatory genutzt zur Beobachtung des Kosmos. Leider hatten wir das Pech in einer sehr wolkigen Nacht dort zu sein, sodass uns ein Blick auf die Sterne verwehrt blieb. Dafür genossen wir den Spaziergang entlang des Sees vorbei an riesigen Feldern von wilden Arktislupinen in wunderschönen Farben wie creme, lila, pink und gelb.Weiter ging es in die Hauptstadt der Unterwasserlebewesen, nach Kaikoura. Kaikoura liegt an der Ostküste der Südinsel. An unserem Ankunftstag spazierten wir entlang der Kaikoura Peninsula (Halbinsel) und hatten das Glück viele Seehunde oder besser gesagt Seehundkolonien zu sichten. Es hieß man sollte einen Sicherheitsabstand von zehn Metern einhalten. Das war leider nicht immer möglich, denn die Tiere lagen direkt neben dem markierten Weg und tauchten aus dem Nichts auf. Mit etwas Vorsicht hat aber alles gut geklappt 😉. Kaikoura ist für das hohe Aufkommen verschiedenster Meeresbewohner bekannt und das kommt nicht von ungefähr denn ganz in der Nähe befindet sich ein großer Tiefseegraben, der die Meeresbewohner wie Wale, Seelöwen und Delfine mit sehr viel Nahrung versorgt. Wir entschieden uns dafür mit Delfinen zu schwimmen. Es ging sehr früh am Morgen los genauer gesagt um halb 6. Wir bekamen unsere Neoprenanzüge und Schnorchel verpasst bevor es mit einer Sicherheitseinweisung weiter ging. Es folgten wichtige Tipps wie wir uns verhalten im Notfall sollen und das man mit verschiedenen Geräuschen durch den Schnorchel die Tiere anlocken kann. Dann ging es auch schon los wir wurden in zwei Gruppen auf zwei Boote verteilt. Die See war an diesem Morgen ziemlich rau und demnach war die Fahrt auch sehr rasant. Wir genossen trotz starkem Wellengang unsere Fahrt mit Blick auf die Berge und sahen auch den ein oder anderen Albatros. Als unser Bootsfahrer eine große Gruppe von den Dusky Dolphins entdeckt hatte, ging alles sehr schnell und wir stürzten uns ins Wasser. Es war der absolute Wahnsinn diesen faszinierende Tieren so nahe zu sein und mit ihnen zu schwimmen. Die Delfine waren sehr interessiert und verspielt. Nur anfassen konnte man die wilden Tiere natürlich nicht, dafür waren sie einfach zu schnell. Es war toll zu Gast in Ihrem Lebensraum zu sein und die Freiheit die diese Tiere haben, zu erleben. Nach dem ein oder anderen Stop machten wir an einer besonders gut geeigneten Stelle einen Fotostop und konnten den Blick auf diese sehr akrobatische Art von Delfinen in vollen Zügen genießen bevor es zurück ging.Unsere letzte Stadt die wir besuchten war Christchurch. Die Stadt liegt an der Ostküste der Südinsel und ist leider durch eine sehr traurige Katastrophe 2011 besonders bekannt geworden. Damals draf die Stadt eines der stärksten Erdbeben in Neuseeland wodurch große Teile der Stadt zerstört wurden und sich bis heute im Aufbau befinden. Trotzallem hat die Stadt die Verwüstung zu ihrem Vorteil genutzt und man fühlt an jeder Ecke den Geist der freien Entfaltung von Ideen und dem Willen wieder aufzuerstehen und neues zu Schaffen. Es gibt in der Stadt sehr viel Flächen die improvisatorisch mit Kunst gefüllt werden und viele interessante Blicke auf die Stadt ermöglichen. Unser Aufenthalt in Christchurch war quasie eine Momentaufnahme von einer sehr dynamischen Entwicklung. In vielleicht ein oder zwei Jahren würden wir die Stadt wahrscheinlich nicht mehr wiedererkennen.

Mit Christchurch endet unser Trip in Neusseeland. Die folgenden Tage verbrachten wir zunächst mit einem Flug nach Auckland, welchen wir einer viertägigen Busfahrt vorgezogen hatten. Von Auckland flogen wir über Singapur zurück nach Deutschland. Singapur nutzten wir außerdem für einen kurzen Stopover und genoßen einen kleinen Einblick in die fernöstliche Kultur.

Insgesamt haben wir mit unserer Reise einen bis dahin weit entfernten unwirklichen Traum in die Realität umgesetzt. Unterwegs haben wir so viele neue Eindrücke und Erlebnisse gesammelt, die wir wohl nicht so schnell vergessen werden. Alles im allem kann man sagen, dass Neuseeland eine Reise wert ist, auch wenn es wirklich am Ende der Welt liegt. Gerade wenn man Natur und Outdoortrips mag und auch mal körperliche Strapazen in Kauf nimmt gibt es so viele unterschiedliche wunderschöne Lebenswelten zu erkunden wie kaum sonst wo.