Da sind wir wieder...leider schon fast am Ende unserer wunderschönen Reise. Wir sitzen immer wieder da und zählen auf was wir alles erlebt und gesehen habe in den letzten Wochen 😀. Der absolute Hammer können wir nur jedem empfehlen. Wir wissen zum Teil nicht mal mehr welcher Wochentag oder welches Datum wir haben 😉.

Wir fuhren mit dem Bottom Bus von Queenstown weiter nach Dunedin. Dunedin ist eine faszinierende Stadt mit schottischem Charme, vielen Studenten und beeindruckenden Gebäuden. Besonders interessant war hier die Mischung aus historischen Gebäuden und industriellen Bauten. Wir haben z.B. noch nie so einen schönen Bahnhof gesehen...nicht um sonst zählt er zu den meist fotografiertesten Objekten der Welt. Aber überzeugt euch einfach selbst anhand unserer Bilder. Sehr lustig war auch die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street die wir versuchten in Rekordzeit zu erklimmen. Der aktuelle Rekord liegt bei 2 min. Das haben wir leider nicht ganz geschafft 😊. Aber ich muss sagen, dass wir oder vielmehr ich kaum geschnauft habe an der Spitze der Straße...Ich glaube die Great Walks mit Rucksack zeigen schon ihre Wirkung 😁. Am Abend habe ich mich in einer Bar das erste mal an einem Poolspiel versucht und zum Schreck von Daniel zu einem richtigen Naturtalent entwickelt. Zum Sieg hat es leider noch nicht gereicht aber beim nächsten Spiel könnte es für Daniel eng werden.

Weiter ging es nach Invercargill der Ausgangspunkt für unsere Reise nach Stewart Island und den geplanten Rakiura Track. Ich muss ganz ehrlich sagen das es zu Invercargill nicht viel zu sagen gibt, außer das die Stadt einen schnucklichen und modernen Flughafen hat. Der Rest ist im Vergleich zu Dunedin relativ highlightfrei...eben eine Industriestadt mit viel Mc Donalds, Burger King und KFC... alles was das Fast Food Herz begehrt. Cool war, dass wir von unserem Hostel aus den Posaunenchor bzw Marching Band von Invergargill hören konnten, die wunderschöne Weihnachtslieder spielten und uns wieder an die aktuelle Jahreszeit erinnerten und wir merkten, dass wir das spielen doch sehr vermissen.

Wir hätten die Möglichkeit gehabt von Invercargill mit dem Bus nach Bluff zu fahren und von dort aus mit der Fähre nach Stewart Island. Bluff ist unteranderem auch dafür bekannt, dass man von hier aus in einem Käfig den 5-6 Meter langen weißen Haien sehr nah sein kann. Wer den sau teuren Kick braucht hat hier die Chance.
Wir entschieden uns für den Flug nach Stewart Island der etwa 20 Minuten dauerte und in einer Propellermaschine durchgeführt wird mit Platz für 8 Passagiere plus den Piloten. Es war sehr lustig, dass der Mann am Check In unsere Rucksäcke eingeladen und uns auch noch geflogen hat. Alles sehr klein und übersichtlich 😊. Mit uns ist noch ein vierbeiniger Passagier namens Louis geflogen der den Tierarzt besucht hat, weil es auf Stewart Island keinen gibt. Ich durfte Ihn gleich mal für ein Shooting auf den Arm nehmen.
Nach einem ruhigen Flug landeten wir in der Nähe von Oban, dem einzigen Ort auf der Insel.

Von dort aus machten uns auf den Weg und starteten in den ersten Tag unseres Tracks. Dieser Tag bleibt unvergessen denn wir hatten Sonne satt, gefühlte 30 Grad und unser Track ging an der Küste entlang und wir hatten die Chance an einem Traumstrand die Klamotten abzuwerfen und uns im Meer zu erfrischen. Ein absoluter Traum...leider mussten wir uns etwas beeilen weil die Sandflies schon wieder nach uns lauerten. Die erste Hütte wurde von einem kräftigen, britischen Ranger geführt, der den Rasen rings um die Hütte im englischen Stil pflegte und hegte 😂. Die Hütte hatte eine tolle Lage, direkt am Meer mit eigenem Steg. Das Wetter auf der Insel ist sehr unbeständig und wechselte in den 3 Tagen zwischen Sonne, Sturm, Hagel, viel Regen und Gewitter. Für jeden etwas dabei.

In den nächsten 2 Tagen verlief unser Weg durch den dichten Regenwald von Stewart Island, dem Wohnzimmer von 15000 Kiwis die hier leben. Wir haben uns Nachts sogar auf die Lauer gelegt und sind uns sicher, dass wir ein Kiwi gehört haben aber leider nicht gesehen. Die Kiwis sind sehr schreckhaft.
Der Weg hatten keinen Pass den es zu erklimmen galt, dafür war der Weg ein ständiges auf und ab was auch nicht zu verachten ist. Die zweite Hütte lag auch direkt an einer wunderschönen Bucht und man hatte am Abend die Möglichkeit bei Ebbe frische Muscheln zu sammeln und zu kochen. Wir entschieden uns dafür, die Muschelbänke und alles was sonst noch so kreucht und fleucht auf dem Meeresboden wie z.B. Krabben, bei einem Abendspaziergang genauer anzuschauen.
Am letzten Hüttenabend zog ein heftiges Gewitter auf und ein Blitz schlug ein paar Meter neben unserer Hütte ein...so hell war es den ganzen Tag über nicht in der Hütte wie in diesem Moment 😉.
An unserem letzten Tag hatten wir etwas Pech mit dem Wetter, denn schon am Morgen regnete es. Das war aber nicht weiter schlimm, weil wir ja im dichten Wald unterwegs waren. Die größte Herausforderung war, die großen Schlammlöcher auf dem Track zu überqueren ohne ganz einzusinken. Dafür eigenen sich große Rindestücke auch bekannt als Surfbretter fabelhaft.

Auf Stewart Island läuft einiges etwas lockerer als auf dem Festland...die Ranger wollten auf den Hütten keine Tickets sehen und die Verkäuferin im Supermarkt keinen Ausweis beim Kauf von Alkoholica. Alles sehr entspannt 😀
Wieder in Oban angekommen verwöhnten wir uns zunächst mit einer heißen Dusche im Hostel und einem leckeren Abendessen in einem tollen Fischrestaurant mit Blick auf den Hafen von Oban. Daniel schlemmte einen Stewart Island Blue Codd mit Parmesankruste und ich hatte eine sehr schmackhafte Fischsuppe. Ein bisschen Luxus muss man sich ja auch mal gönnen wir sind ja schließlich im Urlaub.

Am Tag unseres Rückfluges war es ziemlich stürmisch und sehr verregnet. Ich hatte es schon im Urin, dass es ein rasanter Flug werden wird. Bei dem Start sollte ich auch Recht behalten. Wir hatten einige Luftlöcher zu überwinden und es ging alles andere als ruhig nach oben. Aber wir hatten einen erfahrenen Piloten der das alles mit Links meisterte während ich innerlich fast gestorben bin. Naja hat alles gut geklappt 😊 und wir sind sicher in Invercargill gelandet.

Dort angekommen warteten wir zunächst in einem Hostel auf die baldige Abfahrt unseres Busses, der uns wieder zu unserem Dreh- und Angelpunkt in Queenstown bringen sollte. Von dort aus hatten wir am nächsten Tag einen weiteren Bus zu erwischen, der uns in Richtung Nordosten über den Lake Tekapo nach Christchurch bringen sollte. Kurz vor 13:00 pilgerten wir also zur Haltestelle. Als allerdings kurz nach der geplanten Abfahrtszeit nachwievor kein anderer Mitreisender geschweigeden ein Bus sich eingefunden hatte wurden wir stutzig und fragten im Touri-Zentrum nach. Die drauf folgende Antwort war ziemlich überraschend und ungelegen für unseren vollen Reiseplan bis zu unserem Abflug. Der vermeintliche 13:00 Bus fährt im Sommer schon um 10:00 und war entsprechend schon weg. Ein etwas genauerer Blick auf unser Ticket zeigte dann auch schnell, dass wir bereits für den 14. Oktober statt für den eigentlich geplanten 14. Dezember gebucht hatten...

Jetzt galt es die 180 Kilometer ohne Bus zu überwinden. Die Bahnstrecke viel gleich vornherein aus, da sie für den Personenverkehr seit 10 Jahren stillgelegt ist. Auch fliegen wäre nur schwer möglich gewesen und noch dazu unendlich teuer. Also stellten wir uns mit einem Pappkarton mit der Aufschrift "♕town" auf die Straße und hofften auf eine Mitfahrgelegenheit. Etwa vier Stunden und vier verschiedene Autos später kamen wir sehr sehr froh in Queenstown an. Ein großen Dank an die Maori Frau, die Fahranfängerin und ihre Mutter, den Schlepperbootfahrer und Backpackers Rosi. Ohne euch wären wir echt in Probleme gekommen. Hitchhiking kann man in NZ nur wärmstens empfehlen!

Bis bald eure Kiwis

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